Statement & Preisträgerinnen TRICKY WOMEN/TRICKY REALITIES 2020
Zeitgleich mit dem Tricky Women/Tricky Realities Festivalstart hat sich die Welt binnen drei Tagen grundlegend verändert. Nach monatelanger Vorbereitung konnte Tricky Women/Tricky Realities 2020 aus Rücksicht auf die Gesundheit der Künstlerinnen, des Publikums, der Gäste und des Teams nicht wie ursprünglich geplant durchgeführt werden. Gerade jetzt, da sich die gesamte freie Kunstszene mit existentiellen Problemen konfrontiert sieht, war es uns ein Anliegen, dem schöpferischen Schaffen der Animationsfilmkünstlerinnen Tribut zu zollen. Wir präsentierten die Wettbewerbe noch und die Preise konnten vergeben werden. Wir danken allen, die mitgewirkt und uns dabei unterstützt haben! In diesem Sinne möchten wir uns auch für die vielen unterstützenden und positiven Worte, die uns in den letzten Tagen erreicht haben, bedanken!
Bleiben Sie gesund und feiern Sie mit uns nächstes Jahr 20 Jahre Tricky Women/Tricky Realities!
Die Jury des internationalen Wettbewerbs – Clémence Bragard (Kuratorin und Programmverantwortliche für Festivals wie Annecy, OIAF in Ottawa, FMX Stuttgart und VAF Dänemark), Dr.in Nicole Kandioler (Universitätsassistentin am Institut für Theater-, Film und Medienwissenschaft der Universität Wien) und Maya Yonesho (Animationsfilmkünstlerin und Dozentin an der Kyoto Seika Universität) - wählte die Preisträgerinnen.
Auch die Jury des Up&Coming-Awards - Kiana Naghshineh (Filmemacherin und Gewinnerin des Up&Coming Award 2019), Natasza Cetner (Filmemacherin) und Magdalena Miedl (Feminist Film Critic) kam zu einer Entscheidung.
Kurzinhalt und Jurybegründungen der Preisträgerinnenfilme:
Song Sparrow
Eine Gruppe von Flüchtlingen auf der Suche nach einem besseren Leben versucht, in ein sicheres Land zu gelangen. Sie bezahlen einen Schlepper, der sie in einem Kühl-Lkw über die Grenze bringen soll. Doch in der eisigen Kälte im Inneren des Fahrzeugs wird aus ihren Zukunftshoffnungen bald ein verzweifelter Kampf ums Überleben.
Carne
Fünf Frauen* erzählen intime persönliche Geschichten über ihre Erfahrungen in Bezug auf ihren Körper, von der Kindheit bis ins Alter.
Schovka
Wie wir Zeit erleben und wie sie vergeht, erzählt anhand eines Kinderspiels. Um zu gewinnen, wird ein kleiner Bub zum alten Mann und sein Leben reduziert sich auf ein Versteckspiel. Aus Kindheitserinnerungen entstehen poetische Visionen.
Marbles
Ein Hypnosependel setzt einen eigenartigen Mechanismus in Gang. Eine bruchstückhaft erscheinende Figur, der Raum und verschiedene Objekte bilden ein rhythmisches System wechselseitiger Abhängigkeit. Was ist Ursache, was ist Wirkung? Stop-Motion-Animation mit Fäden auf einer mit Vaseline bestrichenen Glasscheibe.
Udahnut zivot
Eine junge, naturverbundene Frau nützt ihr Talent als Tierpräparatorin, um Tiere in ihre natürliche Umgebung „zurückzubringen“. Doch die wirkliche Suche nach Antworten beginnt erst, als sie plötzlich in jedem Tier, das sie präpariert, eine nicht entwickelte Filmrolle findet.
Lah gah
Sonnige Kindheitserinnerungen: Ein Mädchen singt und kocht mit dem Vater. Ein einfacher, vertrauter Moment. Doch die wabernde Teigmasse reißt sie hinab in den emotionalen Abgrund von Verlust und Verschwinden. Hilflos versucht das Kind festzuhalten, was nicht fassbar ist.
Sirens
Die Wellen schlagen an den Strand. Einige Frauen bauen gemeinsam ein Schiff und spielen mit den Delfinen. Über ihnen sitzt eine zukünftige Braut traurig auf einem Kaktus. Das fröhliche Treiben und das pastellfarbene Meer erinnern sie an die Freiheit, die sie vielleicht bald verlieren wird.
Linzer Lust
Auf der Suche nach den Besonderheiten und dem ganz eigenen Flair der Stadt Linz besuchte die japanische Künstlerin Maya Yonesho den Alten Dom, die Ars Electronica, den Pöstlingberg, das Café Traxlmayr, die Tabakfabrik und vieles mehr und verarbeitete ihre Eindrücke in einer ihrer berühmten Daumenreisen.